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Ennstal-Classic: Friedrich Radinger und Thomas Wagner wiederholen den Vorjahressieg

Historisch

Mark Webber bei der Ennstal-Classic 2016 © Ennstal-ClassicMark Webber bei der Ennstal-Classic 2016 © Ennstal-Classic

Die Sieger der Ennstal-Classic 2016 mussten wegen eines losen Zahnriemens bis zum letzten Meter zittern.
„Ich habe eine schlaflose Nacht hinter mir“, gestand ein völlig erschöpfter Friedrich Radinger – gemeinsam mit seinem Freund und Navigator Thomas Wagner konnte er wie schon im Vorjahr den Sieg bei der Ennstal-Classic feiern. Doch dieser Sieg hing an einem seidenen Faden oder vielmehr am Zahnriemen des Mini 1275 GT mit Baujahr 1972, der „am Eingehen“ war. Ein Freund, der schon dabei geholfen hatte, den Wagen nach Gröbming zu schleppen, meinte lapidar: „Den Stadt-Grand Prix wird er wohl noch schaffen…“ Genau das ist das auch geschehen – verdient haben Radinger/Wagner den Sieg allemal: Die Vorjahressieger haben die heurige Ausgabe von der ersten Prüfung an dominiert…

Dass es am Ende „nur“ Platz zwei wurde, störte Peter Ulm und Jan Soucek (Porsche 911, Bj. 1969) überhaupt nicht, denn Ulm erklärte auf dem Siegerpodium der 24. Ennstal-Classic: „Wir haben schon vor der Rallye gesagt, dass wir uns den Sieg für die Jubiläumsausgabe aufheben.“

Das Vater/Sohn-Gespann Alexander und Florian Deopito im Volvo 122 S Rallye (Baujahr 1958) war auch mit Platz drei in höchstem Maße zufrieden, schließlich konnten die beiden die drei Jahre zuvor stets die Racecar Trophy gewinnen, für heuer wünschten sie sich „eine neue Herausforderung“, zufrieden erklärten sie: „Wir haben unser Ziel erreicht und sind jetzt einfach nur mehr happy.“

Happy waren auch die zahlreichen Zuschauer, die den Grand Prix von Gröbming verfolgt haben, beim Demo-Run war auch Langstreckenpilot Richard Lietz am Steuer eines historischen Porsche 550 Spyder, Lietz zeigte sich begeistert und versprach: „Nächstes Jahr würde ich gerne die gesamte Ennstal-Classic bestreiten.“

Die Racecar-Trophy im Rahmen der Ennstal-Classic war auch heuer wieder ein voller Erfolg.

Bei bestem Wetter absolvierte das knapp 30 Teilnehmer starke Feld die Prüfungen am Red Bull Ring, der Tauplitzalm, am Flugplatz Niederöblarn und den Bergsprint in Moosheim. Wie schon im letzten Jahr fanden sich zahlreiche Zuschauer an den Strecken ein, um die Rennwagen und ihre Besitzer mit kräftigem Applaus zu unterstützen.

Von Beginn an setzten sich der Rallyeweltmeister Andreas Aigner und sein Copilot Günther Knobloch mit ihrem Austin Healey an die Spitze und gaben diese bis zum Schluss nicht mehr her. „Es war vom Feinsten und hat riesengroßen Spaß gemacht. Am Flugplatz in Niederöblarn haben wir etwas geschwächelt, da hatten wir ein kleines Kommunikationsproblem. Den ersten Heat habe ich versemmelt, im zweiten war dann Günther etwas neben der Spur. Wir haben gedacht, wir probieren eine andere Taktik, aber wir hätten lieber dabei bei dem bleiben sollen, was wir vorher gemacht haben, da das nicht schlecht funktioniert hat. Heute haben wir schon damit gerechnet, dass die 200 Punkte Vorsprung – was zwei Sekunden bedeutet – bei einer Lichtschranke nicht mehr zu verlieren sind. Dementsprechend easy sind wir es angegangen – und das hat auch geklappt. Nachdem ich ja schon zehn Jahre dabei bin und eigentlich nie was gewonnen habe, freue ich mich riesig. Im Prinzip ist das die einzige Gleichmäßigkeitsveranstaltung die ich fahre und das nicht nur weil es in meiner Heimat ist, sondern weil es einen tollen Flair hat und sicherlich bei uns die größte Veranstaltung ist“, erklärt der freudestrahlende Aigner im Ziel.

Auf dem zweiten Gesamtrang finden sich Axel Assmus und Tatjana Roh im Aston Martin DB2/4 wieder. Den letzten Stockerlplatz sichern sich Michael Schaude und Soli Kiani im Porsche 904 Carrera GTS: „Es war spannend, weil wir dieses Jahr ganz schlecht angefangen haben. Erst zum Schluss konnten wir es dann richtig. Offensichtlich hat es dann für den dritten Platz gereicht. Man kann sich fast darauf verlassen, dass der Dieter (Quester) nochmal patzt. Das war unsere Chance und die haben wir genutzt“, resümierte Schaude.

Die einzelnen Epochen

Bei den Monoposto-Rennwagen bis 1983 führte kein Weg an Thomas Matzelberger im Formel Austro Vau vorbei: „Super war’s! Wir hatten das Glück, dass wir bei der Racecar-Trophy keinen Regen erwischt haben und es ist einfach super ist, am Red Bull Ring oder auf die Tauplitz bei trockenen Bedingungen flott unterwegs zu sein.“

In der stark besetzten Epoche II (Rennsportwagen bis Baujahr 1952) war die Rennlegende Dieter Quester (BMW 328) eine Klasse für sich. Mit seiner Copilotin Anja Schiemann konnte der Tourenwagen-Profi nach dem doch eher verhaltenen Start am Red Bull Ring wieder aufholen und sich an die Spitze des Feldes setzen: „Allgemein war es okay. Der gestrige Tag war sehr gut, wir konnten ziemlich weit nach vorne fahren. Heute war es nicht schlecht aber auch nicht perfekt. Wir haben uns in der Gesamtwertung um einen Platz verschlechtert, aber der Klassensieg passt“, so Quester. Auf Rang 2 platzierte sich Josef Panis im bildschönen Mercedes 300 SL, gefolgt von Johann Kofler und Gabriele Foltis im Sunbeam Supersport.

In der Epoche III (Rennsportwagen bis Baujahr 1983) liegen Andreas Aigner und Günther Knobloch mit fast 200 Punkten Vorsprung an der Spitze, gefolgt von Axel Assmus und Michael Schaude. Und nicht nur die Zuseher zeigten sich von der Racecar-Trophy 2016 in der wunderschönen Region Schladming-Dachstein angetan. Auch Organisator Helmut Zwickl fand nur lobende Worte: „Es wurde unheimlich diszipliniert gefahren. Die Leute haben den Wertungsmodus kapiert und der Red Bull Ring war eine wunderbare Arena fürs freie Fahren von Oldtimern mit sehr vielen Zuschauern.“

Quelle: Ennstal-Classic